Keine unnötige weitere Verzögerung für Porz-Mitte

Der Beschluss des Stadtentwicklungsausschuss im Rat der Stadt Köln in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause 2013 wird von den Porzer CDU-Ratsmitgliedern kritisch gesehen. Der StEA hatte auf Anregung der Grünen beschlossen, für die Entwicklung der HERTIE-Immobilie und der geplanten Umgestaltung des Friedrich-Ebert-Platz einen Wettbewerb auszuschreiben und mindestens sieben (!) Architekturbüros zur Teilnahme aufzufordern. Die Ergebnisse sollen im 4. Quartal 2013 vorgelegt und bewertet werden.

Ratsmitglied Anne Henk-Hollstein (CDU) und ihr Porzer Kollege Werner Marx sehen dies kritisch. „Die Forderung nach einer hohen Qualität ist sicherlich richtig, aber wir haben die große Sorge, dass mit einem solchen Wettbewerb nur weitere wertvolle Zeit verstreicht und das Gesamtvorhaben nochmals unnötig verzögert wird“, so die Liegenschaftsexpertin Anne Henk-Hollstein. Aus der Sicht der CDU-Politiker ist ein solcher Wettbewerb nicht unbedingt erforderlich und hätte – falls denn gewollt – schon vor längerer Zeit eingeleitet werden können; so hatte es die CDU schon im vergangenen Jahr angeregt. Werner Marx: „Wir glauben nicht, dass sich sieben Architekturbüros an einem solchen Wettbewerb beteiligen, die haben doch genug zu tun und wissen, dass es hier nur um ein Politikum geht.“

Darüber hinaus geben die CDU-Politiker zu bedenken, dass Wettbewerbsentwürfe nicht unbedingt mit den Überlegungen möglicher Investoren übereinstimmen. „Unsere Sorge ist es, dass dadurch die potentiellen Investoren, wenn es denn überhaupt mehrere gibt, eher unnötigerweise beeinträchtigt, eingeschränkt und im schlimmsten Fall sogar abgeschreckt werden“ befürchtet Anne Henk-Hollstein. „Dies widerspricht ausdrücklich unserer interfraktionellen Vereinbarung aus dem Winter vergangenen Jahres.“ Werner Marx geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wer garantiert uns denn, dass hier nicht längst Absprachen zwischen rot-grün und einem ihnen genehmen Investor getroffen sind und der Wettbewerb jetzt nur noch eine Alibi-Veranstaltung ist, deren Ergebnis schon längst feststeht?“

Oberstes Ziel für die CDU-Politiker ist die Suche nach einem Investor  und eine möglicht zügige Abwicklung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens. „In der Porzer Innenstadt geht es nicht um schöne Planungen am grünen Tisch, sondern darum, möglichst bald wieder Geschäfte und Leben zu organisieren. Leider haben wir auf diesem Weg mit den jüngsten Beschlüssen eher Zeit verloren.“